Pesö`s Laberfeuer-Texte

Der Shopper

ich bin der Shopper, ich brauch ne Menge Schotter / ich kauf mir, was ich brauch, sauber und proper / ich brauch ne Menge Kohle, die ich mir hole / ich brauche mein Bankkonto bis auf die Sohle /  ich kauf mir, was ich brauch, sauber und proper / heut brauch ich n Fisch und n Film mit Denis Hopper / n Gehrock und Met und n Pfeiffenstopper / und Busfahrn und Burger und Fernsehgebührn / und Heftchen und Säftchen und Männerklotürn / wer weiss, wann und wohin das noch alles führt / steh ich einst postmortal vor der Himmelstür / wie die Alten glaubten; und man brauche dafür / einen Charonspfennig für die Jenseitsgebühr / diese Aufzählung, die is erst die Ouvertür / ich bin der Shopper, ich brauch ne Menge Schotter / die pump ich mir auf Stotter / ich bin der Shopper. Ich bin der Ex-und-Hopper / der Als-noch-ne-Münze-in-n-Schlitz-rein-Stopper / ich bin der Pantalone, der Krämer Patrone / ich feilsche und handle sogar mit Kanzione / und mein liebster Schatz ist mein Wagen / ich brauch ihn an sämtlichen Tagen / er muss mich zum Arbeitsplatz tragen / zu Diskos und Einkaufsetagen / für die Karre muss ich mich ganz schön plagen / die kostet, das kann ich dir sagen / und die Arbeit ist kaum zu ertragen / darum brauch ich Entspannung am Abend / ich kompensiere Stress mit Gelagen / ich geh zum Doktor, ich gehe zum Shoppen / ich kauf im Vorbeigehn zwei Trachtenjoppen / ich brauch, ich gestehs, ein Kondom mit Noppen / ich geh zu ner Hure; die tut mich foppen / ich brauche das alles, ich kann es nicht stoppen / ich bin der Shopper, ich brauch ne Menge Schotter / ich kauf mir, was ich brauch, sauber und proper / ich brauch ne Menge Kohle, die ich mir hole / ich brauch mein Bankkonto bis auf die Sohle / ich brauch ne Menge Schotter, den pump ich mir auf Stotter / ich schwimme im Kaufrausch, wie im Wasser der Otter / ich habe Kauflust, wie kein zweiter Teutone / zum einfachen Einkauf brauch ich Äone / ich sitz auf dem goldenen Umsatzthron / ich bin der Einkaufszonen-Cicerone / keiner kennt wie ich die Einkaufszone / ach dürft man, ach könnt ich, was würde ich machen / ach gäbe es mehr kostenlose Sachen / ohne Bausparen leben, ohne Makler bestechen / so n Häuschen könnt man sich selber errichten / in Bauwägen leben, auf Wiesen, an Bächen / Werkzeug und Klamotten könnt man selbermachen / mit m Fahrrad und Zugfahren, ohne zu blechen / könnt ich fahrn ohne Auto und Steuern zechen / ich könnt Straßenmusik oder Halsketten machen / für das bisschen Geld, das ich brauche zum Essen / und n bisschen was zöge ich selbst mit m Rechen / ich hätt Sperrmüllideen, die manigfachen / aber darüber kann doch, wer ernst ist, nur lachen / denn das Leben ist Schaffen und Schaffenlassen / ich bin der Shopper, ich brauch ne Menge Schotter / ich kauf mir, was ich brauche, sauber und proper / ich bin kein Nepper, Schlepper, Leute-Abzocker / was ich brauche, kauf ich mir sauber und proper.

 

 

Jungle-Boggie-Rap

Da soll ma niemand nix gegen die Schwarze Musik sagen / das sind doch alles primitive hohle, hohle Phrasen / brauchst bloß mal die Gitti und die Erika zu fragen / was den ihre Musiker für Rhythmen so anschlagen / diese Diskussion will ich fürs Erste mal vertagen / der Riddim wird uns erstmal in ganz andre Sphären tragen /

 

Ich kann es nicht mehr hören und es lässt mich trotzdem kalt / das Dumgelall vom primitiven Buschgetrommel ist doch alt / warum muss alles kompliziert sein, steh ich denn im Wald? /  sitzt ihr denn selbst noch auf den Bäumen, fällt der Groschen bald? / wenn ich euch tanzen sehe, wenn die Volksmusike schallt / dann finde ich das primitiv und dumm und affig halt /

 

Die Blasmusik ertönt im Zelt, das Bier spitzt an die Wände / die Leute schunkeln hin und her und klatschen in die Hände / die Männer haun auf Frauenpos und saufen ohne Ende / aus diesem Geist sind die Asylbewerberwohnheimbrände / Das ist die Deutsche Volkskultur und ihre Argumente / das sagt doch alles, das seid ihr, ich finde, das spricht Bände /

 

Komm mir mit schwarzbraunen Nüsse bitte nicht schon wieder / Böse kennen, wenn, dann höchstens wirklich schlechte Lieder / das rappt nicht, das groovt nicht, das hat keinen Flow / das hat nicht das Flair einer echt guten Show / eure Volksgefümmelei, die finde ich ja so / zum Weinen, Au weia und zum Lachen, Ho-Ho /

 

Ihr labert was von Mozart und ihr labert von Beethoven / und könnt kaum auf die primitivste Polka humpelnd schwoofen / und kaum nen kurzen Kniffelreim könnt Ihr beim Fußball rufen / zum richtig singen fehln euch dutzende Entwicklungsstufen / und wenn ihr mal zwei Verse packt, dann wird es doch nicht grooven / euer Antibuschmusikgelall, verbrennt es doch im Ofen /

 

 

Sie

Ihr Haar war so blond, noch blonder als Flachs / Ihre Haut war so weiss und rein wie Kerzenwachs / Ihr Mund war so rot wie das Schnitzel vom Lachs / Ihr Blick voll Geheimnis, wie der Bau vom Dachs / Ihr Haarschnitt, Gehabe, der Schnitt ihres Fracks / war Objekt der Begierde meines guten Geschmacks / Der Verfasser des Lieds, ich , der Skribifax / hatte durch ihren Liebreiz nen tüchtigen Knacks / und umwarb und umbuhlte sie nicht gerade lax / zwar – sie war keine Hessin, sie war Niedersachs / doch ich fuhr zu ihr hin, ganz schnur und ganz stracks / Meine Zuneigung war, wisst ihr, nicht grad ein Klacks / Hier bot sich das Glück und ich sagte mir: packs! / mach dich schick, mach dich schön, trag den Frack des Kosacks / und das Fettpolster, hungre es weg und entschlacks / (wegen ihr hatt ich bald die Gestalt eines Wracks) /

 

und es kam … wie es kommen musste

 

Der Name der Holden, den verrat ich net / und wir steckten schon bald unter einer Deck / und sie nannte mich: Schatz und Rosinenweck / und sie sagte: „Dein bin ich, bis dass ich verreck / doch eins muss ich sagen – nu krieg keinen Schreck: / Ich habe ein Kindlein, gar munter und keck / das muss ich behüten, kann nicht von ihm weg / und stecke im Hause fest wie eine Schneck / zwar will ich so gern mit dir abends mal weg / doch aus obigem Grund kann ich nicht um die Eck“ / Ich sagte: „Dein Wort klingt so süß wie Gebäck / O Mutter mit Kind, O Ihr süßes Gedeck“ / Ich half ihr halt hüten und zu diesem Zweck / vergruben wir drei uns in ihrem Versteck / und ich dachte, ich sei eine Made im Speck / und, dass das so gut sei und bleibe – ich Geck /

 

und es kam … wie es kommen musste

 

Und wir haben zusammen im Bette geminnt / und erzeugten zusammen noch so ein Kind / doch ich war ja vor Liebe ganz blind / merkte nicht, dass sie ganz anders gesinnt / vornerum roch sie nach Hyazinth / hintenrum schlug sie mir eine Fint / warf ins Korn unsre Familienflint / und ich merkte es nichtmal, ich Rind / ja, sie ging, wie sie kam, so geschwind / Frau und Kinder verwehte der Wind / Ich weiss  nicht, wo sie sich heute befind / und das schmeckt mir so schlecht wie Absinth / dieser Ausdruck ist noch zu gelind / Niemals heilt von der Wunde der Grint / doch die Schuld geb ich mir, weil ich find / dass wir Träumer zu voreilig sind /

 

und die Moral aus der Geschicht: Bau keine Schlösser aus Sauerstoff nicht !

 

 

Die Lösung (mit Durchsage)

In meiner Stadt da gibt es ein Chemikalienwerk / das alle hier vergiftet, was noch nicht mal einer merkt / Die Leute sind ja so bequem und sie wollen mitnichten / wissen, wo der Husten herkommt; der Doktor wirds schon richten / Der schreibt dann auf den Zettel ein Säftlein oder so / Das braut dann das Chemikalienwerk und macht die Leute froh / Der Husten wird nicht besser, die Dosis wird erhöht / Ach, lieber Schornstein, rauche, damits und besser geht! /

 

Refrain:

Wir bring uns alle selber um / Das ist ökologisch gar nicht dumm / Denn dann sind wir nicht mehr da / Nix Fabrik und nix Blabla / Wir bring uns alle selber um /

 

Vor meinem kleinen Häuschen, da fährt die Autobahn / Die macht mich zwar mobiler, doch stinkt sie mich auch an / Von früh bis in den Abend, das Dröhnen und der Dreck / Ach, manchmal wünschte ich mir, die Autobahn wär weg / mir hat der Chef versprochen, von der Autofabrik: / „Die Dinger werden leiser, wir ham Umwelttechnik!“ / „Ach lieber Chef, ich glaube, Dein Einsatz kommt zu spät / weil doch die ganze Autobahn schon voller Autos steht!“ /

 

Refrain

…/…/…/ nix brummbrumm und nix blabla

 

Es ist so spät wie noch nie, die Zukunft ist nah / schon jetzt werden zahlreiche Träume wahr / Für die meisten Menschen nur Alpträume zwar / aber manche ham Erfolg – Hurra / Wir sitzen eben nicht alle im selben Boot / für die meisten herrscht bittere, bittere Not / Die meisten haben kaum das tägliche Brot  / und buckeln sich dafür noch tot / und wir im Westen haben Westen so weiss wie der Schnee / und Billigobst, Billigtabak, Kaffee oder Tee / und Billigklamotten, aber so wie ich das seh / macht uns das nicht glücklich, oh weh! / Die Städte, der Himmel, die Fratzen so grau / In den Häuserschluchten weht der Wind so rauh / Der Wald voller Müll, mehr Straßen im Bau / Schöne neue Welt, o wow! / Und ihr trinkt den Kelch bis zum Boden aus / den ihr von den Konzernen kriegt / weil die Sprudelwasserbrunnen gehören Nestlé / und die Quellen sind längst alle versiegt /

 

„Wie brauchen noch mehr Wirtschaft“, sagt das Ministerium / „weil ohne Wachstum dreht sich hier bald kein Zahnrad mehr um / Die Schlote müssen rauchen. Mehr Schlote müssen her / Weil ohne Wachstum gibts keine Geld und ohne Geld wirds schwer / Versicherung der Kranken kost Gelder, immer mehr / Soundsoviel Prozente plus Spesen. Ungefähr / Wir brauchen noch mehr Straßen auch, weil die Autos sind doch zu viel.“ / Mehr und noch immer mehr noch! Wie heisst wohl dieses Spiel?! /

 

Refrain

…/…/…/ und unser blablabla

 

 

Marxman

wart, wart /

Ich will auch e bissi was über die politix loswerden / Es war n Herbsttag / als der Mann aus Oggersheim / sein n guten Sakko anzieht und schwört / wo an der Mosel, in Trier / der andre Mann den Lärm der Welt erhört / Keiner da / der die beiden vergleicht / Keiner da, ausser mir, momentan / Keiner da, an dem Herbsttag, in Bonn an dem Rhein / der die Leute des Moselmannes eint /

 

Das is die Rückkehr / Opa und Sohn / Der dicke Helmut will dem Konrad seine Ästimation / Das is die Rückkehr / Sohn und Opi-i / was die wirklich wollen, wissen am Ende nur die /

 

Der Adenauer hat viel auf die Bullen gebaut / Dem dicken Helmut Seine tönen schon genauso laut / und sucht, wie die Alten, seine Feinde dort / wo man spricht und buchstabiert das echte wahre Wort / bewerfen mit Dreck die, die ganz ohne Arg / studieren Cochise und den jungen Marx / Der hat das schön gesagt: „Zu viel ist zu viel“ / wogegen Birne und platterdings weissmachen will / dass die Anderen schuld sind mit Intrigenspiel / So manchen Mensch nimmt ihn gar als Idol / sagt Birne tue etwas für des Volkes Wohl / Zu oft sind seine Rede, seine Worte zu hohl / und zu oft stimmt er an ein Eigenlobgejohl / und zu oft hol er bloß aus sich raus ein Eigenlobsgejohl / und hats nichma selber verfasst, jawohl / Zu oft ist dieser Mann des Eigenlobs voll / immer noch find mancher Proll den Helmut Kohl doll / und ich frage mich, wo das noch alles enden soll /

 

Ich mag den Marx Karl mehr als den Helmut Kohl / denn der Letzte stützt die Bonzen und der Erstere den Prol / Ich mag den Marx Karl mehr als den Helmut Kohl / der Letztere ist mir dann doch zu hohl /

 

 

Mr. L

Ich lebe hier und ich leb jetzt /

 

Ich lebe hier, ich lebe jetzt, ich lebe hier, ich lebe jetzt / und ich halt überhaupt nix von dem Jenseitsgeschwätz /

 

Ich bin der MC Pesö und ich lebe jetzt und hier / und ich frag micht nicht: was bringt die Zukunft mir? / Was wird, wenn ich einst grau und alt bin, passiern? / wird meine Seele, wenn ich tot bin und kalt, noch existiern? / sterb ich am Herzkaspar oder am Versagen der Niern? / Über solche Fragen lohnt sichs nicht zu transzendiern / denn ich will niemals aus den Augen verliern: / zum Denken hab ich nun mal nur mein menschliches Hirn / manch einer sagt, die Antwort liegt nur in dir selber drin / Ich will sie trotzdem nicht suchen, ich komm früh genug hin / ich leb so gut ich kann und ich frag nicht: was kommt dann? / weil man diese Frage einfach nicht beantworten kann / Durch Tanztherapie kann man sich prima entspann / Das ist keine Frage, weil ich es ausprobieren kann / Ich schüttel lieber meinen Boppes und den ganzen Mann / anstatt zu grübeln über Karma und Leviathan /

 

……

 

Es gibt Leute, die an die Jenseitsangst appelliern / „In n Himmel kommst nur mit Gebet und mit mir!“ / dass die glauben, sie könnten in n Himmel konveniern / das kann ich weiss Gott akzeptiern / doch ich will selber sehn, lass mich nicht indoktriniern / und schon gar nicht von einem Guru abkassiern / zu glauben heisst doch nur, vom Wissen abstrahiern / und ich glaub, ewiges Leben kann man nicht lizensiern / „Nur mit mir kannst Du ins Paradies passiern“ / sagt der Pfaff, der Rebbe, der Guru und der Muezzin / Wer hat denn da nun Recht von diesen Viern? / Höchstens Einer – darauf kann man mal spekuliern / und wenn wir über unser klägliches Leben lamentiern / und den göttlichen Urakkord intoniern / und uns Ablass kaufen und uns mumifiziern / Das Jenseits bleibt Jenseits,man kann nur spekuliern /

 

……

 

Es ist das Zweitausendunddritte Jahr / seitdem ein Mann sehr bekannt ind Galiläa war / Man sagte, er verwandele Wasser in Wein / und leiblichen Vater habe er kein / zu dem muss man beten, sagt der Pfarrer Liebermann / weil man dann sein Paradies mitbewohnen kann / Ich bin der MC Pesö, bin ein ganz normaler Mann / und ich will wissen, was so abgeht, so gut wie ich kann / aber im Detail verstehe ich mich nicht so ganz / auf die Sache mit den Wundern und der Transzendenz / fest steht für mich nur, dass ich sie nicht prüfen kann / die Paradiesmitbewohnthese vom Liebermann / und von all den andern Pfaffen und gläubigen Leut / und ich werds auch nimmer wissen, gestern, morgen oder heut / und erst, wenn ich tot bin und aus mein Lebenslicht / werd ich wissen, ob das stimmt, mit dem „Jüngsten Gericht“ /

 

……

 

 

Buhlenlied für die süße Sandra

Könnt ich ganz nah das Grün in deinen Augen sehen / so, dass die ganze Welt türkis sich reflektiert / mit grünen (rosa) Gläsern ging ich durch die Alleen / die Bäume lebten und wärn nicht mehr ramponiert / Könnt ich den Atemzug in deinem Brustkorb hören / so nah, dass wogend, wie das Meer es mich berauscht / Der Zug der Autofahrer würd mich nich mehr stören / der jede Nacht den Schlaf mit Wachen mir vertauscht /

 

Ich singe, schreibe, dichte, spiel dir auf der Leier / viel Oden, Hymnen und Sonaten, als dein Freier / viel Ständchen, Verse, Buhlenbriefe mit Parfüm / das Blaue hol ich dir vom Himmelsbaldachin /

 

Ach könnt ich einmal deine zarten Hände fühlen / ich wag es kaum zu sagen, wo, weshalb und wie / ich würd nie mehr, wenn ich mich bück zum Tellerspülen / den Ischias fühlen, nicht im Rücken, noch im Knie / Ach könnte meine Nase fahrn in deine Locken / so dass die ganze Lunge schwelgt in deren Duft / der dunstig grauen Städte großstadtgrauen Glocken / das Autoauspuffabgas wäre für mich Luft /

 

Ich singe, schreibe, dichte, spiel dir auf der Leier / viel Oden, Hymnen und Sonaten, als dein Freier / viel Ständchen, Verse, Buhlenbriefe mit Parfüm / mit Zartheit, Wehmut, Inbrunst, Ausdruck, Ungestüm /

 

O einmal möcht ich in dir sein, so richtig drinnen / in deinem Herz, in deinem Sinn, in deinen Weichen / da könnten Stunden, Jahre, Monate verrinnen / die Hektik unsrer Zeit, sie könnt mich nicht erreichen / O könnte deiner Liebe Brot ich einmal schmecken / ich wollt es nie mehr missen, nie mehr, nie mehr, nie / Ich wollt stets bei dir sein, den Tisch im Bett dir decken / weil nur der Vorgeschmack mir Flügel schon verlieh /

 

 

Boss-Hass-Bass

text text text ………

hey, ich hab´kein´Bock, morgens aufzustehn

und mitten in der Nacht auf die Arbeit zu geh´n

den ganzen Tag an ´nem Fließband zu steh´n

abends ganz fertig heimzugeh´n

nix mehr hinzukriegen, außer fernzuseh´n

am nächsten Tag wieder so früh aufzusteh´n

und wieder ganz genauso fertig auf die Arbeit zu geh´n

wieder an dem blöden Fließband zu steh´n

das find´ich überhaupt kein bißchen scheen

was ich da bastel, was ich da tu´

das is´der allerallerletze Schmuh

wer braucht so´n Scheiß, sagst Du´s mir, Du?

mein Chef, der scheißt mich mit seinen Launen an

wenn´s umgekehrt passiert, hey, was passiert dann?

mein Chef fährt ´nen teuren, tollen Wagen

wozu braucht der den, kannst Du mir das sagen?

der Wagen steht vor seinem teuren, tollen Haus

die Nachbarn gucken aus´m Fenster raus

denken „hey, der lebt ja in Saus und Braus“

und das is´auch alles, die Geschichte is´aus

der Chef, der is´n Mann, wie Du und ich

´n ganz ganauso kleines Licht

der hat den Arsch auch in zwei Hälften, das sag´ich Dir

der brauch´gar nix and´res, gib dem nix and´res, als Dir & mir

der Chef, der verdient bei uns die meisten Kohlen

tut aus uns was immer er rauskriegt herausholen

der hat ´n ganz besonders tollen Mehrwert

und das is´wo der sein Selbstvertrauen herzerrt

na klar, kann der sich dann ganz locker machen

der hat ja die ganzen teuren, tollen Sachen

aber guck´ihn Dir doch einmal an

ob er damit wirklich glücklich sein kann

nein, er scheißt mich mit seinen Launen an

wenn´s umgekehrt ma´wär, ja was passiert dann?

der brauch´ma´´n kräftigen Tritt in den Arsch

aber gar nich´locker, sondern ganz ziehmlich barsch

der braucht ma´ganz tüchtig einen auf die Mütze

der fliegt 20 meter in die nächste Pfütze

in die braune, schleimige Grütze

die braune, schleimige Grütze, die findet der toll

weil mancher braune, schleimige, grützige Oberproll

mit sei´m braunen,schleimig´n,grützigen IdeologieRock´nRoll

bei seiner Existenzbegründung behilflich sein soll

da sind so Sprüche dabei, wie „Arbeit macht frei“

diese Art von Arbeit macht mich allerhöchstens high

jeden Tag an dem Fließband steh´n

da kann Dir der beste Gedanke vergeh´n

nee, da haste das Nachseh´n

nee, da haste keine Idee´n

un´die Gewrkschaften tu´n keine Erleichterung bringen

wessen Brot die essen, dessen Lied tu´n die singen

da will ich nich´mitmachen

will lieber meine eigenen Gedanken entfachen

und´n bisschen Musik für Dich zur Entspannung machen

da kannste drüber lachen